Cambridge

Wappen von Cambridge (GB).jpg  Hallo Bloggs,

kein Trip ohne Tourismus. Das versuche ich einzuhalten und bei so einem Ziel fällt es wahrlich nicht schwer. Cambridge, wer kennt Cambridge nicht? Fast jeder Mensch kennt die beiden berühmtesten Universitätsstädte in England, Cambridge und Oxford. In Sachen Fussball gehören beide Mittelstädte eindeutig nicht zur Spitze, Cambridge United dümpelt in der vierten Liga dahin und Oxford in der League one, also dritte Liga und das auch erst seit drei Spielzeiten. Beide Städte liegen an einem Fluss, beide Städtenamen kommen auch daher. Alles simpel und einfach. Die Brücke über den Fluss Cam ergab Cambridge und eine Furt durch den River Ox führte zu Oxford. Cambridge hat rund 125.000, davon sind rund 25.000 Studenten. Alles scheint sich um Bildung zu drehen, das historische Stadtbild ist geprägt von Unis und Colleges aller Art. Die früheste "Uni" wurde schon im 12. Jahrhundert gegründet und ist heute ein "Monster" in Sachen Erziehung und Ausbildung. Insgesamt unterstehen dieser Vorzeige University 31 Colleges und man hat die meisten Nobelpreisträger ( 92 ) der Welt "zu bieten". Die gesamte historische Innenstädt ist ein lebendes Zeugniss vergangener Baukunst und die Innenhöfe der meisten Lehranstalten dürfen besichtigt werden. Allerdings nur die Höfe, Bibliotheken und dergleichen sind für Besucher nicht zugänglich.

Ich hatte rund drei Stunden Zeit, die Reize der Stadz zu entdecken. Das Wetter war bedeckt, immerhin regnete es nicht. Da die meisten Gebäude mit hellem Sandstein erbaut sind, ist für tolle Bilder Sonnenschein notwendig. In meinem Falle musste es halt so gehen. Wenn man einmal die Innenstadt erreicht hat, hat man die Auswahl und die Qual. Alles in Reichweite.

Gegenüber der "Round Church" aus dem zwölften Jahrhundert befindet sich die "Kapelle" des St. John´s College. Kapelle ist natürlich very british untertrieben, und zwar fürchterlich.

Spätestens ab jetzt kommt man aus dem Staunen und Knipsen nicht mehr heraus. Mit jedem Meter ergeben sich neue Motive und Möglichkeiten. Ich ließ mich treiben, Stück für Stück. Die erste volle Stunde wollte ich nicht auf die Stadtkarte schauen, sondern nur der Nase und den Schildern nach. Immerhin war ich nicht der einzige Tourist "in town", überall wurde abgelichtet.

Die enge St. John´s Street führt dann zum eigentlichen Eingang der Universität, im Prinzip ist es schon fast ein Schloss. Auf jeden Fall öffnete sich die enge Gasse etwas und der Blick wurde weiter, ein weiteres beliebtes Motiv ergab sich von selbst.

Es würde den Rahmen dieser Webside sprengen, alle Bilder zu zeigen. Wer sich dafür begeistern kann und gerne in alten Winkeln herumgeistert, ist in Cambridge sehr gut aufgehoben. Die Stadt pflegt ihren weltweiten Ruf und versucht mit sehenswertem Erfolg, bauhistorische Denkmäler zu erhalten und man schaft somit ein echtes Stück altes England.

Natürlich beteiligen sich die Läden auch am Trend, alles ist liebevoll ausstaffiert und in Szene gestellt. Und so geht es weiter, Schritt für Schritt. Irgendwann schaute ich auf die Uhr und musste mich in Richtung Bahnhof orientieren. Hinter dem Marktplatz kommt man zur Fussgängerzone der moderneren Art, die sattsam bekannten Kettenläden rückten ins Blickfeld. Auf dem direkten Rückweg zur Bahnstation ging ich dann doch noch in einen Innenhof, das Schild beim Emmanuell College lud ein.

Innen war alles wie erwartet, Tradition zum Anfassen. Alles gediegen und in dunklem Holz gehalten. Der Park im Innenhof extrem kurz geschnitten und meisterhaft gepflegt. Die ganze Gärtnerinnung von Cambridge schein hier das gesamte Jahr über beschäftigt zu sein.

Natürlich kann man auch an Führungen teilnehmen, aber dafür braucht man echt Zeit. Aber gerade Zeit hatte ich nicht, schließlich wartete der Zug nach Manchester nicht auf mich. Der Bahnhof liegt etwas am Stadtrand und da wird es dann wieder "normaler". Die historischen Gebäude werden rarer, der Alltag ist zurück. Der Bahnhofsvorplatz wirkt nüchtern und spartanisch, funktionell halt. Da war mir das historische Cambridge schon deutlich lieber.

Cambridge liegt nördlich von London und ist mit der Bahn hervorragend zu erreichen. Die Fahrzeiten schwanken zwischen 50 und 90 Minuten, je nach Abfahrtsbahnhof. Hier geht es entweder von der Liverpool Street Station oder vom King´s Cross aus los. Wer am Tag der Fahrt ein Ticket löst, bezahlt umgerechnet rund 25.-- € für eine Hin- und Rückfahrt. Deutlich günstiger sind die Fahrkarten im Frühbuchertarif, ähnlich wie in Deutschland.

Übernachten ist etwas teuer, aber natürlich nicht so extrem wie in London. Es gibt alle Preislagen, von der Kaschemme bis zum 5*-Hotel, alles da. Cambridge ist natürlich eine "junge" Stadt, am Wochenende ist allerhand los, ein ideales "Jagdrevier" für Nachtschwärmer.

Keep the faith

RaMü