Der VfB ist müde ...
 
Hallo Bloggs. Beim letzten Heimspiel in der Champions League gegen Atalanta Bergamo habe ich es phasenweise gespürt, der VfB ist müde. Müde vom eng getakteten Terminplan, müde von der Intensität der Spiele, müde in allen Bereichen. Speziell die Champions League ist natürlich dieses wahnsinnig dicke Brett, das es zu bohren gilt. Acht zusätzliche Spiele, acht Wochen ohne Erholungspausen. Das aber hat man sich so ab Mitte der letztjährigen Rückrunde ausrechnen können. Dass internationaler Fussball dann sogleich Champions League heißt, war die Kirsche auf der Torte. Nun spielt man diesen prestigeträchtigen Wettbewerb und stößt an seine verständlichen Grenzen. Die UEFA trommelt bekanntlich mit "magic nights", das bekam man vom VfB bisher nur in der Ferne serviert. Die Galavorstellungen bei Real Madrid und Juventus Turin brachten viel Lob und Anerkennung und immerhin einen Dreier. Die beiden Heimspiele dagegen ein unermüdliches Anrennen gegen den Bus von Sparta Prag und nun eine Lehrstunde von Atalanta Bergamo. Seht her, so wird das gemacht. Internationale Erfahrung kann man nicht antrainieren, kann man sich nicht auf einem Workshop aneignen. Dafür braucht es einfach Spiele, Spiele, Spiele. Für solche Auftritte wie in Turin gibt es keine Wiederholungstaste, jedes Match ist eine neue, eine andere Herausforderung. Waren die Reisen nach Spanien und Italien noch relativ chillig und angesichts der strahlenden Namen mit einem gewissen Bauchkribbeln verbunden, so sorgen die Trips nach Serbien und in die Slowakei doch auch für ein bestimmtes Gefühl. Allerdings dürfte das eher in die andere Richtung gehen, beim Team wie beim mitreisenden Support. Es geht in die Niederungen der Liga und das nicht nur im sportlichen Sinne. Es wird wohl einiges geboten werden, Überlebenskampf in der Königsklasse. Ok, manche Vereine hätten gerne unsere Probleme. Jammern auf hohem Niveau halt.
 
 
Beim Heimspiel gegen Bergamo war irgendwie eine Blockade drin, speziell beim Publikum. Ich hatte das Gefühl, es waren Leute da, die man sonst eher nicht sieht. Die späte Anspielzeit um 21.00 Uhr bringt viele Fans ins Grübeln. Bei eventueller Heimfahrt von zwei Stunden biste dann um 1.30 Uhr daheim und um 5.30 Uhr klingelt der Wecker! Nicht bei allen, aber bei vielen. Wer nicht unmittelbar in Stuttgart oder direkter Umgebung wohnt, hat da halt seine Probleme damit. Auch ich merk das. Das Heimspiel gegen Lautern um 21.00 Uhr, dann das Abendspiel in Leverkusen und jetzt schon wieder erst um 21.00 Uhr. Flutlichtsspiele haben bekanntlich ihren Reiz, aber sonst ...
Auch bei der Mannschaft merkt man es. Das zeitenweise Hochrisikopressing ist auf die Dauer nicht zu halten, das geht an die Substanz. Das sieht und merkt man. Dazu kommt, dass wir uns auswärts einfach leichter tun. Sieht man mal von Bayern und Leverkusen ab. Deshalb bin ich für Belgrad zuversichtlich. Dort dürfte wohl die aggressive Stimmung die allergrößte Herausforderung sein. Keep calm and play the Ball to ... Undav.
 
Keep the faith.
RaMü.
 
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