Holstein Stadion, Kiel. Samstag, 08. März 2025.
 
Hallo Bloggs. Ich weiß nicht, ob man es schon als letzte Chance bezeichnen soll. Aber Tatsache ist, die Spiele werden weniger. Ist zwar logischerweise immer so, aber ab jetzt wird es übersichtlich. Die Saison geht ins letzte Drittel und beim VfB ist man immer noch auf der Suche nach der guten, alten Zeit. Sprich letzte Saison. Die millionenschwere Beine sind nicht mehr so leicht, anscheinend trübt der verklärte Blick auf das Girokonto den Überblick auf dem Spielfeld. Kurzum, es wird so richtig besch... en. Will man tatsächlich nochmals bei den oberen Vier angreifen, ist ein Sieg an der Kieler Fjörde Pflicht. Das schreibt man leider schon seit Wochen, das ist eine Tatsache. Denn es bedeudet schlichtweg, man kann das Ruder nicht rumreißen. Vielleicht gelingt an der Küste der Kurswechsel. So langsam schwindet die Zuversicht.
 
 
Wenn man die Fakten nur allein nur für dieses Spiel nimmt, muß man zufrieden sein. Ein 2:2 in Unterzahl während der gesamten zweiten Halbzeit, zudem einen Rückstand aufgeholt. Doch beim Blick auf die gesamte Saison, der momentanen Tabellensituation und angesichts der kommenden Begegnungen wird es dann doch deutlich trüber. Dass man trotzdem noch irgendwie im Rennen ist, kann niemand schlüssig erklären. Da spielt alles für den VfB, nur der VfB nicht. Wie man so gegen den Meister Leverkusen gewinnen will und danach womöglich in Frankfurt ist mir ein großes Rätsel. Und wer garantiert eigentlich, dass die Roten vom Neckar im Saisonfinish eine Serie hinlegen, der Trend spricht auf jeden Fall dagegen? Seien wir ehrlich, das was die Mannschaft von Trainer Hoeneß abliefert, reicht schlichtweg nicht für die Champions League. Wenn überhaupt, mit Ach und Krach vielleicht für die Conference League. Mehr wohl nicht.
Die erste Halbzeit im hohen Norden war eine Frechheit und im Prinzip ein Rückfall in die alten Zeiten unter Bruno Labbadia. Die Sache mit der "falschen Herangehensweise" hab ich früher schon öfters gehört. Damals z.B., mit Bruno auf Schalke. Als man da von der Intensität des Gegners überrascht war. Olle Kamellen. Denkste. Ist auch heute wieder hochaktuell. Immerhin wurde diesmal frühzeitig reagiert und bereits in der Halbzeit zwei Offensivwechsel vogenommen, und zwar positionsgetreu. Der VfB war im ersten Durchgang hundsmiserabel. Eine Frechheit gegenüber denjenigen Hardcoresupporters, welche über 30 Stunden auf Achse waren. 2 x 12 Stunden im Bus und der Rest in Kiel und im Stadion. Der Rest im Zug, auch da manche wegen unserer geliebten Deutschen Bahn mit zum Teil vier Stunden Verspätung. Man liest, auch ich bin geladen. Denn diese Mannschaft scheint nichts zu kapieren, die rosarote Wolke ein ewiges Zuhause. Da geht man schon etwas überraschend in Führung und verbucht noch lediglich eine geblockte Torchance. Der Rest des Spieles gehörte Holstein Kiel, eine mehr als überschaubare Mannschaft, welche aber Basics beherzt umsetzt. Der VfB nicht. Ok, das Fehlen der gesamten Innenverteidigung sind keine guten Voraussetzungen für eine sichere Abwehr, aber im Spielaufbau sollte dann schon mehr passieren. Wenn auch Zielspieler Stiller versuchte, diese Position aus der ungewohnten Rolle des Abwehrchefs heraus nebenbei auszufüllen. Millot war ebenfalls etwas besser auf Achse, bremste sich aber durch eine weitere, unbeherrschte gelbe Karte sogleich wieder. Nicht schlecht ist aber für unsere Ansprüche nicht gut genug. Das 0:1 durch Levelling gab keine Sicherheit und dann dieses 1:1, mehr als verdient.
In nur neun Sekunden nach dem Wiederanpfiff war der Effekt der Wechslungen schon verpufft, meinte man zunächst. Das 2:1 für Kiel ein Treffer für die Statistiknerds, und wir waren die Deppen dabei. Dann die berechtigte rote Karte für Stergiou, ebenfalls eine selbstverschuldete Lachnummer. Nübel fischte einen fast sicheren Freistoß aus dem Winkel und Demirovic rannte wie angestochen und wurde belohnt. Seine Balleroberung kam zu Woltemade und dieser wiederum zurück auf Demi, 2:2. Sieh her Deniz, so wird das gemacht. Einsatz und Willen, zumindest Demirovic verkörperte diese Vorsätze. Das gesamte Team biß sich durch, versuchte die Unterzahl durch mehr Laufbereitschaft zu kompensieren. Gelang auch über weite Strecken, nur die wenigen Kontermöglichkeiten wurden schon im Aufbau richtig schlampig vertan. 2:2, für beide Teams zu wenig, angesichts der anderen Resultate. Für Kiel war es ein herber Rückschlag, NICHT gewonnen zu haben. Tja, und der VfB? Man muß angesichts des Spielverlaufes schon froh sein, NICHT verloren zu haben. Aber das Wetter war schön.
Anbei meine Bilder. Mal ohne Kommentare.
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Keep the faith.
RaMü.