Kater nach der Party
 
Hallo Bloggs. Jede Party geht mal zu Ende. Wenn der Morgen graut und das aufkommende Tageslicht dann die traurigen Überreste bescheint beginnt auch der schrecklichste Teil. Der Körper muss sich erholen und das nennt sich im Volksmund "Kater". Auf den Fussball und speziell den VfB übertragen heißt das, die rauschende Saison 2023/24 ist vorbei und nun beginnen sich die Partyfreunde zu zerstreuen, die im Überschwang der Begeisterung geleisteten Freundschaftseide gelten nicht mehr, man verläßt den Kreis der Mitfeiernden. Vielleicht ist ja die nächste Veranstaltung noch doller, noch besser, noch geiler.
Beim VfB Stuttgart bezahlt man jetzt die Zeche für eine unglaublich tolle Spielrunde, die Mannschaft wird zerpflückt, zerissen, auseinandergekauft. Und die Akteute machen zumeist fleißg mit. War man beim  Verkauf von Ito noch irgendwie überrascht und hatte trotzdem ein wenig Verständnis, jaja die Finanzsorgen, so traf die Wechselentscheidung von Anton die Fans wie der Hammer. Ausgerechnet Anton, der Kapitän. Der noch im Frühjahr verlängert hatte und sogar einen noch weiteren Verbleib verbal in Aussicht gestellt hatte. Der am Zaun nach dem letzten Spiel mit der Kurve feierte und sogar beim legendären "Saisonfinale" Filmchenposter noch der optisch größte abgebildete Spieler war. Und, es war nicht unbedingt zu erwarten, dass er geht. Die üblichen Verdächtigen Führich und Guirassy stehen auch noch auf den Einkaufslisten verschiedener Clubs. Da wirkt der Aufruf von Karazor nach seiner Vertragsverlängerung schon fast verzweifelt, Leute bleibt doch da. So der offensichtliche Tenor. Klugerweise ist der Abgang von Anton erst nach dem Heimspiel der deutschen Nationalmannschaft durchgesickert. Gerüchte gab es ja schon länger. Also das hätte die Stimmung in Stuttgart dann deutlich gedrückt, so clever war man dann doch.
Zum Thema Ausstiegsklausel habe ich eine klare Meinung. Wer auf solch eine Klausel pocht, vermeidet ein vollständiges Bekenntnis zum Verein und zu seinem Vertrag als solches. Es bietet immer die fast unproblematische Möglichkeit eines Abbruchs eines Arbeitsvertrages. Dem Spieler spielt solch ein Zusatz in die Hand, der Verein hat sich einen unsicheren Angestellten ins Haus geholt. Kurzum, der Club wird erpresst. Ohne Klausel gehe ich oder komme erst gar nicht.
Beim VfB hat man jetzt vorsichtshalber eine Ablösesumme für Stiller ausgerufen, man spricht von fünfzig Mille. Bei den derzeitigen Wechselgedanken weiß man nie, es haben schon Pferde vor der Apotheke gekotzt.
Unser Nübel dürfte ganz schön sauer sein, schließlich hat er mit seiner weiteren Ausleihe signalisiert, ich traue diesem Team was zu. Nun verändert sich die Truppe zusehends und wir müssen uns daran gewöhnen. Wir sind Fans eines Proficlubs in der höchsten Liga, das Haifischbecken Profifussball ist halt so. Man darf also gespannt sein, was die nächsten Wochen so bringen.
Die Party ist vorbei. Mancher der Kumpels ist weg, schauen wir uns nach neuen Partyfreunden um, dann geht es wieder ins Getümmel. Feuer frei für die nächste Sause, 2024/25.
 
Keep the faith.
RaMü
 
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