MHP Aena, Stuttgart. 10. November 2024.
 
Hallo Bloggs. Irgendwie kommt der Vizemeister nicht vom Fleck. Nach dem überglücklichen Punktgewinn in Leverkusen wartet nun die nächste, brutal schwere Aufgabe auf die Hoenßschützlinge. Mit Eintracht Frankfurt kommen die Überflieger der Saison an den Neckar. Deren Spielweise erinnert doch sehr an Stuttgart in der letzten Saison. Und daran wollen die Hausherren wieder anknüpfen. Es darf ein offener Schlagabstausch mit völlig offenem Ausgang erwartet werden.
 
 
"The winner takes it all". Der offene Schlagabtausch zwischen dem VfB Stuttgart und Eintracht Frankfurt geriet zu einem Fussballfest für neutrale Zuschauer und natürlich zu einem Freudenabend für die Gäste. Schließlich mutierte die Eintracht im vorletzten Spiel des zehnten Spieltages zum Effizienzmonster, acht Torschüße erbrachten drei Treffer. Das aber wußte man schon vor dem Match, die Statistiknerds fühlten sich bestätigt. Umgekehrte Gefühlslage beim Vizemeister, trotz einer guten ersten Halbzeit ging es mit einem 0:1 Rückstand in die Pause. Aber gut war nicht gut genug, aus gut muß sehr gut oder gar überragend werden. Nach einem Warnschuß von Marmoush spielte nur noch der VfB. Griffig, schnell kombinierend, dafür Pech im Abschluß oder ohne den zwingend notwendigen letzten Druck. Demirovic stand im Mittelpunkt. Zuerst sein anspruchsvoller Kopfball gegen die Laufrichtung auf die Querlatte, dann die Mutter aller Chancen. Elfmeter. Diese Situation wird langsam zum Albtraum. Mit dem Abgang von Guirassy verlor der VfB nicht nur einen besonderen Mittelstürmer, sondern auch einen sicher Elfmeterschützen. Die grauenhafte Statistik von vier nicht verwandelten Strafstößen schlägt sich auch in der Tabelle nieder und zerrt an den Nerven. Alle wissen es. Dieser Elfer war schlichtweg zu schwach, Trapp hielt problemlos. Dann das Abseitstor von Chabbot, war halt so. Führich und Millot trafen ebenfalls nicht, dafür die bis dahin unterirdische Eintracht. Eine Ecke genügt und schon steht es 0:1.
Alle guten Vorsätze für die zweite Halbzeit waren bald dahin. Ein Spaziergang von Knauff, Chabbot fälscht noch vor die Füße von Brown ab und jetzt 0:2. Danach folgte die Phase, in der Stuttgart die Begegnung vollkommen aus der Hand gab. Eine willenlose Viertelstunde führte letztlich zum Freistoßtor von Marmoush, 0:3. Vorerst Ende. Frankfurt schaltete jetzt zurück und das darf man sich am Neckar nicht erlauben. Die Einwechslung von Diehl und ein Seitenwechsel von Führich auf rechts und schon geriet der Gast richtig deutlich in die Defensive und das 1:3 durch einen ebenfalls abgefälschten Schuß von Vagnoman weckte die erschlafften Lebensgeister. Der ebenfalls eingewechselte Woltemade markierte das 2:3, zuvor traf Demirovic nochmals die Querlatte. Das eigentliche Drama kam zum Ende, wie es sich gehört. In der 90.+9. Minute dann Ekstase überall, Führich traf zum vermeintlichen 3:3. Aber schon bald war klar, das wird niggs. Und tatsächlich, Führich hauchdünn im Abseits. Abseits ist seit der Einführung des VAR eine "technische" Entscheidung. Da gibt es diese Kalibrierlinie und die ist unerbittlich. Da zählen halt auch mal zwei, drei Zentimeter. Letztlich blieb es beim 2:3 und damit klebt der VfB im Mittelfeld fest. Auf jeden Fall hat das Team bis zum Schlußpfiff nicht aufgegeben und bis auf diese schlaffe Viertelstunde insgesamt doch ansehnlichen Fussball gespielt. Aber in Sachen Torabschluß sind die Defizite überdeutlich. Nicht zur bei den Elfmetern.
Noch ein Ding zum Abschluß. Ich liebe ja die Ultras und all das Drumherum. Meistens. Aber diese Vorsänger haben überhaupt kein Gespür für Situationen. Da macht das Team das 1:3 und es sind noch geschätzte zehn Minuten, inklusive Nachspielzeit und da stimmen diese Leute "Die kleine Schar" an. Leute, da muss das ganze Stadion ran mit Gassenhauern, die jeder rausgröhlen kann und nicht so ein "Insidersong". Setzen, SECHS.
 
Keep the faith.
RaMü
 
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