Post: Away fans !

Auf der Insel gibt es wie in Deutschland zu jedem Spiel ein Heftchen, das "Programme". In der Heimat der Bundesliga sind diese netten Begleiter aus Papier fast immer umsonst, im Mutterland des Fußballs hat man schon immer dafür bezahlt. In ganz früheren Zeiten gab es in England für den Besuch eines Spieles bei den Stehplätzen kein Papierticket, man bezahlte und drängte sich durch die enge Drehpforte, das war es. Daher hat das "Programme" auch immer den Wert eines Erinnerungstückes, "ich war bei diesem Match". Nun gibt es ja eine wahre Sammelleidenschaft und in England dafür einen echten Markt. Siehe auch das erste Bild unter der Rubrik "very british".

Jetzt aber zum eigentlichen Thema. Für die nunmehr stattliche drei Pfund bekommt man ein rund 80 bis 100 Seiten dickes halbes Buch mit mehr oder weniger nützlichen Informationen. Ich studiere meistens die hinteren Seiten mit den Statistiken und das Begrüßungswort des Trainers auf Seite eins. Hinten ergötzt man sich zumeist am Tabellenstand seines Teams und dabei kommt allerlei zutage. Unter anderem gibt es eine exakte Aufstellung der "away fans", also der jeweils Angereisten. Das gilt für Auswärtspartien wie für Heimspiele. Dabei kommen solch krumme Zahlen wie z.B. 1069 ans Tageslicht. Soviel Supporters fanden den Weg von Birmingham / Aston Villa den Weg zu Manchester City, in der ersten Runde des Ligapokals an einem Mittwochabend. Solche exakte Zahlen bringt eigentlich nur das strikte Verkaufssystem auf der Insel hervor. Auswärtskarten gibt es ausschließlich über den jeweiligen Heimverein. Dieser verkauft das Kontingent weiter, mehr ist nicht. In Deutschland kann eigentlich fast jeder zusätzlich normal online noch Karten bestellen, da sitzt man halt schon mal fast beim Heimblock. Natürlich geht das in England auch, theoretisch. Aber dort würde niemand auf die Idee kommen, sich im Trikot als Auswärtsfan in einem anderen Block zu zeigen, als dem ausgewiesenen Gästeblock. Die Polizei und der Ordnungsdienst verweigern schlichtweg den Zutritt. Also in Zivil. Ich persönlich habe das in jüngerer Vergangenheit nur ein einziges Mal erlebt, Manchester City beim Heimspiel gegen Arsenal. Damals stand Jens Lehmann noch bei den "Gunners" im Tor und hinter mir sprangen welche bei einem Treffer der Londoner auf. Sofort gab es Tumulte und die Polizei nahm die beiden Herren fest, man muß sogar mit einer Anzeige rechnen. Vermutlich waren es ahnungslose Touristen, welche halt für den Gast waren. Also man sieht, es geht in England wesentlich strenger zu als z.B. in "good old Germany".

Zurück zu den Zahlen. Die meisten "Away fans" begrüßte ManCITY z.B. aus London, von Arsenal, nämlich 2847. Dortmund sorgte mit 2737 Supporters für Stimmung, dagegen waren die 1409 Zuschauer der Queens Park Rangers bislang Minusrekord bei den Heimspielen der Premiership von Manchester City. ManCITY glänzt auch auswärts mit den Fans. Immer sind die verfügbaren Karten weg, Auslastung total. Bei West Ham unterstützen 3031 das Team beim 0:0, in Liverpool sangen 3027 an der Anfield Road.

Ein klares Kontrastprogramm bietet Wigan Athletic. Niedrigster Heimschnitt bedeudet auch kleiner Auswärtsupport. Ganze 810 Treue fuhren die 40 Kilometer zu Manchester United, das Ligapokalspiel bei West Ham United verfolgten gar nur 189 Zuschauer live im Upton Park, allerdings unter der Woche. Peinlich auch der Heimsupport bei Wigan. In der vierten Rundes des Ligacups empfing man den Viertligisten Bradford City. Insgesamt sahen 11.777 Zuschauer die Begegnung, darunter 5053 Gäste. Diese sahen ein 0:0.

Hier in Wigan geht das also noch, als Auswärtsfan am Spieltag eine Karte für den Gästeblock zu bekommen, denn die komplette Tribüne hinter dem einen Tor ist für den "Away support" reserviert. Aber ansonsten ........ !

CITY - the only footballteam to come from Manchester

RaMü