
PreZero Arena, Hoffenheim. So., 23. Feb. 2025.
Hallo Bloggs. Beim VfB gibt es nichts Neues. Fast regelmäßig wirft der immerhin noch amtierende Vizemeister seine Chancen achtlos zur Seite. Die Chance auf einen so etwas wie gefestigten Platz für den nächstjährigen internationalen Fussball. Es scheint, als habe das Team die Lage noch nicht richtig gecheckt. Und es ist immer dieselbe Leier, jetzt muss man die nächsten Spiele gewinnen. Immerhin ist das Auswärtsspiel in Sinsheim kein echtes Match in der Fremde. Die kurzen Anfahrtswege und ein normalerweise halbleeres Stadion ermöglichen im Kraichgau so etwas wie Heimspielstimmung für die Roten. Aber das ist ja bei weitem keine Punktegarantie, siehe Heimtabelle. Also ich bin gespannt.
Im Laufe des Spieles erinnerte ich mich an das Match des VfB Stuttgart in Leverkusen. Es endete 0:0 und der Meister Leverkusen verbretterte Torchance um Torchance und mußte letztendlich ein Unentschieden aktzeptieren. Stuttgarts Schlußmann Nübel wurde "Man of the match" und diesmal wurde Hoffenheims Philipp gar zum Torwartheld des Spieltages. 1:1 in Hoffenheim, für den nach wie vor kriselnden Vizemeister hätte es der Befreiungsschlag sein können. Wurde es aber nicht, dafür fehlte es beim Abschluß an der Kaltschnäuzigkeit, manche behaupten Klasse.
Der VfB Stuttgart zeigte sich in der Tat im Gegensatz zu den letzten Begegnungen deutlich verbessert. Ein hohes Pressing verdeutlichte die Ambitionen auf einen Auswärtssieg, das auf den Rängen auch optisch unterstrichen wurde. Jeder zweite Besucher war Fan des VfB und alles war auf den dringend notwendigen Dreier ausgerichtet. Und es wurde auch zunächst prompt geliefert. Undav läßt den Ball passieren und Woltemade vollendet cool zum 0:1. Man schrieb die neunte Spielminute und die Stuttgarter blieben dran. Karazor scheiterte nach einem erneuten Undavzuspiel zunächst an Philipp und dann am Pfosten. Der Druck auf das Gehäuse von Philipp war schon gewaltig, die wenigen Konter wurden unter anderem von Jungneuling Jeltsch souverän wegverteidigt. Das Bild änderte sich nicht, der VfB auf der Suche nach dem zweiten Torerfolg. Dieses Tor mußte her, das war jedem klar, schließlich konnte Nübel nur meiner Glanzparade das 1:1 verhindern.
Bis dahin eine mehr als einseitige Angelegenheit, wurde die zweite Halbzeit etwas offener. Die Hausherren nun mutiger, die Gäste fahriger und schlampiger. Trotzdem hätte es zum Auswärtssieg reichen müssen. Selbst klarste Torchancen wurden aber von Philipp abgewehrt, es fehlte auch etwas am Spielglück. Dann kommt das, was in dieser Sportart gerne passiert. Wenn nicht ihr, dann wir. Die Defensivreihe des VfB Stuttgart wurde immer löchriger und offener. Das hohe Pressing erforderte viel Laufarbeit und ständige Aufmerksamkeit, dazu kam auch Pech. Nach einer Fehlerkette erzielten die Hoppenheimer das 1:1, Spielverlauf ins Lächerliche gedreht. Selbst danach, ein wütend anrennender VfB und die Spieler verzweifelten. Also man kann den aktiven Angestellten des VfB viel nachsagen, aber völlig egal war es keinem. Wir saßen oder standen ziemlich weit unten in den Gästekurve und man konnte man an den Minen erkennen, wie verkrampft alles wurde. Aber, es fehlte halt auch mal ein Distanzschuß. Aber wie gesagt, manche behaupten auch fehlende Klasse der Mannschaft. In der Verfassung der letzten Saison wäre man mit 0:3 oder gar 0:4 vom Platz gegangen. Aber das ist vorbei. Der VfB im Jahre 2025 steckt in einer kleinen Krise, ohne Zweifel. Aus den letzten fünf Bundesligapartien holten die Roten mickrige vier Punkte, das ist für Europa eindeutig zu wenig. Die nächsten Wochen werden nicht einfacher. Es besteht die große Gefahr, das große Ziel aus den Augen zu verlieren. Kann sein, Anfang April gurkt man irgendwo auf Rang zehn oder schlechter rum. Warum? Wir spielen zunächst daheim gegen Bayern, dann in Kiel. Anschließend kommt Meister Leverkusen und dann geht's nach Frankfurt. Fragen?

Das Stadion an der Autobahn. Anschlußtechnisch auf jeden Fall mal gut. Nur, es sollte halt auch gut besucht sein. Es ist immer voll, wenn der Auswärtssupport überragend ist. Gegen Dortmund und Bayern das Stadion füllen, ist keine große Kunst.

Aus der Nähe betrachtet finde ich die PreZero Arena gar nicht mal so übel. Es gibt wirklich unschönere Stadionneubauten in unserem Land.

Wenn Rot die blaue Arena füllt. Trotz der großen Schlangen an den Einläßen ging es unterm Strich dann doch recht flott.

Bei dieser Aufnahme könnte man meinen; WOW. Heimspiel ...

... es ist aber nur die halbe Wahrhheit. Zur Wahrheit gehört einfach, im Schnitt war jeder zweite Besucher ein Roter.

Man konnte sich kaum sattsehen, rote Invasion im Kraichgau.

Nach dem wunderlichen Ausgleich wurde es ein verzweifeltes Anrennen. Ohne Erfolg.

Gemischte Gefühle nach dem Abpfiff. Beide rote Seiten wußten es, der Punkt war schlichtweg zu wenig, angesichts des Spieles und der Tabelle.
Keep the faith.
RaMü.
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