Sitzen für `nen Zehner !
Hallo Bluebloggs,
relativ kurzfristig bin ich nach Aalen gefahren. Eigentlich wollte ich das Auswärtsspiel in der Vorwoche mitnehmen, aber es hat irgendwie nicht gepasst. Egal, dann halt nächste Saison nach Würzburg. Im Prinzip bin ich immer sechs Stunden weg, soviel Zeit brauche ich für ein Heimspiel auf der Ostalb. Da die Hochschule in Aalen einen alten Parkplatz nun mit einem zusätzlichen Gebäude neu bebaut wird die Parkplatzsituation immer unübersichtlicher. Aber bei rund 4620 Zuschauer ist es immer noch im Rahmen. So bin ich doch noch zwanzig Minuten vor Spielbeginn angekommen und wollte eigentlich stehen. Aber dann sprach mit ein Mann mit eindeutig nichtdeutschen Wurzeln an "Wolle Karte?". Um es kurz zu machen, ich erstand ein Sitzplatzticket für einen Zehner, normalerweise kostet der Platz auf der Nordtribüne 22.-- €, stehen tut man für 12.-- €. Damit waren die Fahrtkosten fast wieder drin. So geht das !
Um es gleich zu sagen, das Spiel war zumindest zu Beginn ein furchtbarer Langweiler. Die erste Aufregung gab es dann in der 14. Minute, als die Sonne rauskam. Danach wurde es doch tatsächlich besser. Erfurt ging völlig aus dem Nichts mit 0:1 in Führung, der VFR konnte schließlich kurz vor dem Pausenpfiff ausgleichen. Unmittelbar nach dem Anpfiff zur zweiten Halbzeit erzielte Drexler gar das 2:1 für die Hausherren und alles wähnte sich auf dem Weg in die Spitzengruppe. Die Stimmung war nun besser, aber es ist trotzdem noch deutlich Luft nach oben. Die rund 200 Erfurter waren auch gut dabei, aus der rot-weißen Bannerfront leuchtete gar eine DDR-Fahne raus. Deutschland, einig Vaterland. Der Ausgleich fiel eigentlich nicht so richtig, er stolperte und gehört in das Slapstickkabinett. Wenn sich Innenverteidiger und Torwart zunächst nicht einig sind, dann aber jeder gleichzeitig angreift und sich dann noch gegenseitig foulen, freut sich der Dritte, also 2:2. Damit erwachte Erfurt und man traf sogar den Pfosten, während die Hausherren erst in der Schlußviertelstunde wieder in den Tritt kamen, aber der Siegtreffer wollte dann doch nicht mehr fallen. Das Unentschieden war irgendwie auch gerecht. Mit dem Abpfiff war es dann 15.50 Uhr und beim Verlassen des Stadions ging schon die Neuigkeit vom VfB-Spiel durch die Menge. "Scho Nullzwei henda, ond erschd zwnzg Minuta gschbielt". Den Rest der Bundesliga "erlebte" ich im Auto heimwärts, immer auf der B29 Richtung Heimat, across the Neckar River und dann die B10 vollends heim. Wie gesagt, sechs Stunden unterwegs und dann nur ein Zehner für einen Sitzplatz, es gibt schlimmere Tage.
Bild: Es gibt Schlimmeres, als ein Fußballspiel auf der Ostalb.
Bild: Mein Blick nach rechts ....
Bild: ... und geradeaus.
RaMü