Stille Zeit ?
 
Hallo Bloggs. Für die hartgesottenen deutschen Stadiongänger ist die Winterpause fast immer ein Graus. Während die Spieler sich über ein paar ruhige Wochen freuten, herrscht in diesen Kreisen manchmal pure Langeweile. Die Pflichtbesuche in der Familie und der ab und zu nervenden Verwandschaft werden mühsam absolviert, das allermeiste Weihnachtsgebäck ist gemampft. Und jetzt?
Lösung Nummer eins ist die Insel. Da wird durchgespielt, das sind noch Männer und keine Memmen. So der allgemeine Tenor und daher, ab auf die Insel. Aber es gibt noch Alternativen, welche auch mit dem Pkw zu erreichen sind. Belgien und Frankreich nämlich. Ich persönlich habe mir da ein paar Möglichkeiten rausgepickt, aber alles nur in Gedanken.
Die belgische Jupiler League spielt ebenfalls zwischen den Feiertagen. Das relativ kleine Land bietet einen kompletten Spieltag am zweiten Weihnachtsfeiertag und am nächsten Wochentag an. Attraktiv sind ebenfalls die Spielzeiten. So spielt am 26. Dezember Antwerpen bereits um 13.30 Uhr gegen Genk, um 18.30 Uhr Mechelen vs. Lüttich. Die Distanz zwischen beiden Städten beträgt lächerliche 30 Kilometer. Fast noch einfacher zu erreichen ist das absolute Spätspiel um 20.45 Uhr: AA Gent empängt Union Saint-Gilloise. Der Freitag ist dann einfach. Drei Begegnungen gibt es da, zwei davon zeitgleich. Da ich selbst schon einige Matches in der Jupiler League gesehen habe, möchte ich nun auf die Ticketfrage noch eingehen. Die Spiele des belgischen Meisters FC Brügge sind immer ausverkauft, der FC Antwerpen ist ebenfalls fast immer am Stadionlimit. Bei Anderlecht, Gent, Genk und Lüttich ist es ebenfalls zumindest bei Spitzenspielen sehr eng. Wie immer, vorher checken. Der "Rest" ist eher kein Problem, speziell wenn z.B. Kortrijk gegen Charleroi spielt. Deren Stadien sind aber auch deutlich kleiner.
 
 
Mein persönlich bisher schönstes belgisches Stadionerlebnis ist ohne Zweifel das Mauriche-Dufranse-Stadion von Standard Lüttich. Richtig kultig, etwas abgegriffen und tolle Stimmung. Mein Besuch ist noch gar nicht so lange her, am 02. November 2024 gegen St. Truiden. Das Bezahlen ist im Gegensatz zu den meisten anderen belgischen Clubs sehr einfach, man aktzeptiert seit dieser Saison stinknormale Kreditkarten. Ansonsten muss man fast überall diese blöden Bezahlkarten erwerben, mit allen Nachteilen.
 
Dann hat aber auch das Königreich Belgien eine kleine Pause, die Punktehatz beginnt dann wieder am 10. Januar, wie die Bundesliga.
Eine weitere Überbrückung bietet sich dann aber in Frankreich an. Unsere französischen Nachbarn machen es gerade umgekehrt. Da ist jetzt schon über eine Woche Pause, dafür beginnt das neue Fussballjahr schon am Freitag, dem 03. Januar und zwar mit Nizza vs. Stade Rennes. O.k., ein bisschen weit. Überhaupt ist Frankreich von der Landesgröße eine richtige Herausforderung, das flächemäßig größte Land in Europa meldet knapp 650.000 km², allerdings mit den Gebieten in Übersee. Deutschland dagegen bietet "nur" 357.000 km², ohne unsere ehemaligen Kolonien. Scherz. An diesem Spieltag würde ich am Samstag zu Lille gegen Nantes gehen, am Tag darauf ist Lens Gastgeber von Toulouse. Die Distanz zwischen diesen beiden Städten beträgt nur läppische 40 Kilometer. Allerdings liegen meine letzten Erfahrungen in Sachen Stadionbesuch bei der "Grande Nation" schon Jahre zurück. Da bin ich nicht mehr auf dem neuesten Stand, vielleicht sollte ich mal updaten?
 
 
Ein Blick auf die Niederlande lohnt leider nicht. Die Eredivisie hat denselben Spieltagmodus wie in Deutschland. Und die Alpenländer Schweiz und Österreich sind gar komplett raus. Die haben aufgrund der geografischen Lage in den meisten Landesteilen noch einen richtigen Winter, da beginnt die Rückrunde erst 08. Februar, zumindest in Österreich. Die Eidgenossen sind doch etwas früher dran, ab dem 18. Januar kämpft man in der Schweizer Super League wieder um Punkte.
 
Keep the faith.
RaMü.